Aktuelles

re:publica 2025

In dem Workshop „Aus den Flicken einen Teppich machen – lückenlose Medienbildung jetzt!“ auf der re:publica 2025, den die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), die Initiative „Gutes Aufwachsen mit Medien!“ (GAmM), das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis mit dem Projekt „Digitales Deutschland“ und die Initiative „Keine Bildung ohne Medien!“, gemeinsam veranstaltet haben, wurde eine Vision vorgestellt, diskutiert und in ersten Ansätzen entwickelt, wie Medienbildung endlich flächendeckend und den Bedarfen entsprechend in Deutschland verankert werden kann. Umgesetzt mit einer nationalen Bildungsoffensive Medienkompetenz und einer bundesweiten „Koordinierungsstelle für Medienpädagogik und digitale Bildung“.

Die skizzierte Vision und Ideen findet Ihr / finden Sie hier:

Stellen wir uns eine Gesellschaft vor, in der alle Menschen souverän mit digitalen Medien umgehen:

  • Kinder und Jugendliche, die Desinformation erkennen,
  • Erwachsene, die KI kritisch einordnen und mit ihr umgehen können,
  • Ältere, die nicht digital abgehängt sind.

Eine Gesellschaft,

  • in der wir Medien nicht nur konsumieren, sondern verstehen und mitgestalten.
  • in der Respekt auch im Netz zählt und Teilhabe nicht vom Wissen über Technik abhängt.

Stellen wir uns eine Gesellschaft vor….

  • in der Medienbildung als grundlegender Bildungsauftrag strukturell verankert und langfristig finanziell gesichert ist.
  • in der es nachhaltige und dauerhafte Förderstrukturen gibt, die Kontinuität und Qualität ermöglichen.
  • in der Medienbildung alle Lebensphasen durchzieht – von der frühen Bildung über Schule, Ausbildung und Hochschule bis hin zum lebenslangen Lernen in Beruf und Zivilgesellschaft.

Koordinierungsstelle für Medienpädagogik und digitale Bildung

Eine unserer Ideen dafür ist eine zentrale Anlaufstelle für Medienbildung in Deutschland.
Diese Stelle soll erste Adresse für alle medienpädagogischen Akteur*innen sein, sowie für Schulen, Hochschulen, Vereine, Behörden, Medienhäuser und zivilgesellschaftliche Initiativen. Sie bietet Informationen zu aktuellen Entwicklungen, rechtlichen Grundlagen und Best Practices, berät zu Projekten und Weiterbildungsmöglichkeiten, stellt Materialien und Tools bereit und sorgt für Orientierung im Angebotsdschungel. Eine Mischung aus Servicestelle, Kompetenzzentrum und Ideenbörse – auf Bundesebene.

Gleichzeitig dient die Koordinierungsstelle als Schnittstelle zwischen Bildungspolitik und Praxis.
Sie arbeitet eng mit Ministerien auf Bundes- und Landesebene zusammen, insbesondere in den Bereichen Bildung, Digitales und Kultur, um Medienbildung strategisch zu verankern.

Die Einrichtung vergibt Fördermittel, begleitet die Entwicklung von Standards für gute Medienbildung und kümmert sich um die Evaluation der Programme, um Qualität und nachhaltige Wirkung sicherzustellen.

Und sie treibt Forschung und Innovation voran.
Durch die Initiierung und Begleitung von Forschungsprojekten entstehen neue Impulse für eine zukunftsfähige Medienbildung.

Ganz wichtig: Die Koordinierungsstelle ersetzt keine bestehende Strukturen, regionale oder lokale Player. Die föderale Struktur im Bildungsbereich oder der Medienanstalten etc. pp. bleibt natürlich erhalten.

Nationale Bildungsoffensive Medienkompetenz

Wir haben als zweites ein Konzept für eine nationale Bildungsoffensive Medienkompetenz. Politische Akteur*innen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene, die Kultusministerkonferenz (KMK), die politische Verwaltung, Wirtschaft, Verlage, Medien, Landesmedienanstalten, Gewerkschaften, Stiftungen und weitere zivilgesellschaftliche Akteure sollten (weiterhin oder erstmalig) ihrer Verantwortung gerecht werden und sich aktiv für die Förderung von Medienkompetenz und Demokratiebildung einsetzen.
Das bedeutet, neue Räume zu schaffen in Unternehmen, öffentlicher Verwaltung, Vereinen, Volkshochschulen oder in Kneipen, Gartensparten, im ÖPNV, in kulturellen Einrichtungen, um in fantasievollen und ganz unterschiedlichen Formaten Medienkompetenz umzusetzen und Demokratiebildung anzubieten.

Über 500 Fachpersonen fordern Bildungsoffensive für Medienkompetenz und Demokratiebildung

Pressemitteilung
Bielefeld, 10. April 2025

Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) fordert mit ihrem „Berliner Plädoyer“ eine nationale Bildungsoffensive zur Stärkung von Medienkompetenz und Demokratiebildung als wichtige Voraussetzung zur Bewahrung unserer demokratischen Werte und Institutionen. Insgesamt haben 530 Einzelpersonen und Institutionen aus der medienpädagogischen Forschung und Praxis sowie der politischen Bildung das Plädoyer unterzeichnet und damit ein deutliches Signal für eine umfassende und nachhaltige Förderung von Medienkompetenz und Demokratiebildung gesetzt.

„In einer Zeit zunehmender Verbreitung von Desinformationen und Hass im Netz sowie wachsendem Druck auf demokratische Strukturen ist die Befähigung zu kritischer und selbstbestimmter Mediennutzung dringender und wichtiger denn je“, so GMK-Vorstand Rüdiger Fries. „Es gilt umgehend alle Akteure an einen Tisch zu bringen und tragfähige Konzepte zu entwickeln, ihre Umsetzung strukturell zu verankern und nachhaltig zu finanzieren, um eine informierte und aktive Gesellschaft zu stärken und damit die Grundlagen unserer Demokratie auch in Zukunft schützen zu können.“

Das im Dezember 2024 initiierte Plädoyer ruft politische Akteur*innen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene, die Kultusministerkonferenz (KMK), die politische Verwaltung, Wirtschaft, Verlage, Medien, Landesmedienanstalten, Gewerkschaften, Stiftungen und weitere zivilgesellschaftliche Akteure dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und sich aktiv für die Förderung von Medienkompetenz und Demokratiebildung einzusetzen.

Die GMK fordert im Zuge einer nationalen Bildungsoffensive eine drastische Erhöhung von Bildungsangeboten, um Medienpädagogik und politische Medienbildung kontinuierlich zu fördern und strukturell in der Demokratiebildung zu verankern. Insbesondere plädiert die GMK dafür, Medienkompetenz als unverzichtbare Basis- und Schlüsselqualifikation zu verstehen und sie durch bildungspolitische Maßnahmen strukturell und finanziell auf allen Ebenen langfristig zu stärken. Dies umfasst insbesondere auch den konsequenten Ausbau von medienpädagogischen Angeboten in Kindertagesstätten, Schulen, Universitäten und in der außerschulischen Bildung sowie die Vernetzung verschiedener Akteur*innen (Schulen, Jugendhilfe, Kultur- und Bildungseinrichtungen), um Ressourcen und Know-how zu bündeln.

Die breite Unterstützung des Plädoyers durch eine Vielzahl fachlich versierter Akteure unterstreicht die hohe Relevanz und Dringlichkeit dieser Forderungen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Website des Plädoyers der GMK unter https://mehr-medienkompetenz.gmk-net.de.

Kreativ und kritisch mit Medien leben: Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK) setzt sich für die Förderung einer ganzheitlichen, umfassenden Medienpädagogik und Medienkompetenz ein. Hierbei gilt es, soziale, ethische, kulturelle, kreative und politische Aspekte mit technischen Kompetenzen und Voraussetzungen zu verknüpfen. Sie wurde 1984 als bundesweiter Zusammenschluss von Fachleuten aus den Bereichen Bildung, Kultur und Medien gegründet. Als gemeinnütziger Verein und größter medienpädagogischer Fachverband für Institutionen und Einzelpersonen ist die GMK Plattform für Diskussionen, Kooperationen und neue Initiativen. Die Geschäftsstelle mit Sitz in Bielefeld koordiniert die Aktivitäten sowie die Außenvertretung der GMK. Auch in der Schweiz und in Österreich ist die GMK aktiv. Weitere Informationen unter www.gmk-net.de.

Pressemitteilung als [PDF]

Kontakt:
Rüdiger Fries | +49 170 2994120 | r.fries@gmk-net.de